ECCErlanger Campingclub e.V. im ADAC

Ausfahrten 2011

Ancampen auf dem Campingplatz Insel in Bamberg-Bug

Nach vielen Jahren sind wir jetzt mal wieder auf den Campingplatz in Bamberg-Bug gefahren. Hier wurde inzwischen viel geändert. Es gibt viele neue Sanitäranlagen und WLAN ist ebenfalls kostenlos verfügbar. Und schönes Wetter gab es auch noch, was will das Camperherz mehr?

Einweisung
Nach der offiziellen Begrüßung am Samstag fuhren wir mit dem Bus auf den Stephansberg. Hier war eine Besichtigung der Stollenanlagen vorgesehen. Insgesamt gibt es in den Bamberger Bergen ca. 12 km Stollen, von denen 2 km für die Öffentlichkeit erschlossen sind. Der Bau der Stollen wurde vor etwa 1000 Jahren begonnen. Für viele 100 Jahre war die Rohstoffgewinnung der Abbaugrund. Hier gibt es einen speziellen Sandstein, der zum Bauen zwar total ungeeignet ist, der aber der Bevölkerung ein gutes Auskommen versprach. Der Sandstein ist sehr weich, wird fein gemahlen und war lange Zeit die einzige Möglichkeit, Holzböden, -tische usw. sauber zu bekommen (Reinigungssand mit großer Schmirgelwirkung). Heute erinnert die Sandkerwa noch an die vergangenen Zeiten. Nachdem ab dem 17. Jhrdt. andere Mittel für die Reinigung sorgten, wurden die Stollen als Vorratskeller genutzt. Im 2. Weltkrieg noch Schutzbunker und Produktionsstätten für Rüstungsgüter, gerieten sie danach in Vergessenheit. Nach den ersten Stolleneinbrüchen musste man jedoch reagieren. Einige Stollen wurden verfüllt, andere befestigt und für Touristenführungen präpariert. Diese sind auch heute noch sehr interessant (Taschenlampe und warme Kleidung sehr empfehlenswert).

vor sich hin rostende Maschinen
Nach der Führung ging es wieder an die Sonne. Da es erst Mittag war, entschieden sich einige, noch in der Stadt zu bleiben. Die meisten nutzten das schöne Wetter für einen Spaziergang am Regnitzufer zurück zum Campingplatz (ca. 4,5 km). Nachmittags setzten wir uns dann zur gemeinsamen Kaffeetafel im Freien zusammen.
Für den 1. Mai hatten wir wie üblich kein Programm. Viele nutzten das sonnige Wetter aber für eine Fahrradtour nach Bamberg. Der Fahhradweg in die Stadt ist eben, da immer am Regnitzufer entlang. Da gleichzeitig Weißer Sonntag war, war in den Gaststätten entsprechend viel los. Aber wir hatten für den Abend eh in der Campinggaststätte reserviert und verbrachten hier auch einen gemütlichen Abend. Tagsüber war es zwar mit fast 25°C sehr angenehm, aber die Nächte waren doch noch sehr kühl und Nachtfrost war keine Seltenheit.

Blick auf Klein-Venedig
Am Montag fuhren wir wieder in die Stadt. Nachdem wir ja am Vortag den Weg erkundet hatten, entschieden sich viele gegen den Bus und benutzten ihr Fahrrad. Treffpunkt war die Tourist-Information. Von hier starteten wir mit einer professionellen Fremdenführerin durch Bamberg. Dabei erfuhren wir viel über die Geschichte der Stadt. Nachdem sie im 2. Weltkrieg von Zerstörung weitestgehend verschont blieb, ist auch alles alte noch in gutem Zustand vorhanden - zum Leidwesen der Autofahrer, denn die Straßen sind eng und verwinkelt. Wir besuchten den täglichen Gemüsemarkt, erfuhren vieles über Geschichte von Rathaus und Klein-Venedig und die frühere Hafentätigkeit.

Der Bamberger Reiter
Später landeten wir im berühmten Bamberg Dom. Hier gibt es eine Reiterstatue, die aus einem Stück gehauen wurde und einen Reiter nebst Pferd in Originalgröße zeigt. Für die damalige Zeit war eine solch große Figur etwas außergewöhnliches und der 'Bamberg Reiter' wurde schnell berühmt. Nachdem in diesem Dom auch einer der früheren Päpste begraben ist, hat der Dom einen hohen Stellenwert in der katholischen Kirche und blieb deshalb unangetastet. Aber auch sonst ist der Dom durch seine Größe beeindruckend.

Teil-Innenansicht des Doms
Die Führung endete im Schlenkerla, wo schon entsprechnd Platz reserviert war. Hier konnte man bei Bamberger Spezialitäten ein frisches Rauchbier genießen. Danach ging jeder noch seinen eigenen Interessen nach und besichtigte die Orte, die bei der Führung aus Zeitgründen ausgelassen wurden.
Für den Dienstag war eine Besichtigung des Müllheizkraftwerkes im Bamberger Hafen vorgesehen. Da dies doch recht weit vom Campingplatz entfernt war, fuhren wir in Fahrgemeinschaften mit den Fahrzeugen dorthin. Hier konnten wir erfahren, dass das Verbrennen von Müll schon eine recht komplizierte Angelegenheit ist. Ein Großteil der Anlage ist für Umweltschutz und Reinhaltung der Luft zuständig. Mit der Abwärme werden einige große Kaufhäuser in der näheren Umgegend beheizt. Dadurch rechnet sich die Anlage fast selbst und die Müllgebühren halten sich in Grenzen. Dies betrifft uns übrigens direkt, da auch der Erlanger Müll in Bamberg verheizt wird, und unsere Müllgebühren zuhause sind im Vergleich zu andern Orten relativ niedrig.

Funktionsdiagramm des Heizkraftwerks

Einige mussten unser Treffen schon vorher verlassen, sodass wir den Rest des Tages in kleinerem Kreis gemütlich zusammen ausklingen ließen. Ein Treffen in der Gaststätte war bedingt durch den Ruhetag dort nicht möglich. Aber das Wetter war ja immer noch prima, wenn auch inzwischen etwas kühler.
Nachdem sich unsere Reihen im Club immer mehr lichten waren nur noch 7 ECC-Mitglieder beim Ancampen dabei. Allerdings konnten wir 3 Gastfamilien begrüßen, denen es bei uns auch gefallen hat. Vielleicht sehen wir den ein oder anderen mal wieder bei einer unserer Ausfahrten.

Sommerausfahrt auf den Cpl. Mainwiese in Miltenberg


Brunnen auf dem Markplatz
Unsere Sommerausfahrt führte uns dieses Mal in die mit rund 9400 Einwohner zählende kleine Kreisstadt Miltenberg am Main. Obwohl sich der Campingplatz direkt unter der Mainbrücke befindet, liegt er doch sehr ruhig. Die kurz nach dem 2. Weltkrieg gebaute Brücke ist sehr massiv und gibt deshalb Straßengeräusche kaum weiter. Wettermäßig war alles wie (fast) immer: pünktlich zum Treffen kam eine Kaltluft-Gewitterfront und lies die Temperaturen deutlich sinken. Aber ebenfalls wie immer ließen wir uns davon nicht beeindrucken.

Teilansicht der Setzerei
Am Donnerstag gingen wir zusammen durch die festliche geschmückte Innenstadt zur Setzerei Versalo. Allerdings war nicht wegen uns alles geschmückt sondern wegen der kurz danach stattfindenden Fronleichnamsprozession. In der von Edwin Berberich liebevoll errichteten Setzerei erfuhren wir viel über das alte Handwerk. Wir erstellten uns eine eigene Druckvorlage, die dann auf einer alten handbetriebenen Druckwalze aufs Papier gebracht wurde. Insgesamt eine mühevolle Kunst, die heutzutage durch Computer vollkommen abgelöst wurde. Zumindest konnten wir uns danach vorstellen, welcher Aufwand das Drucken der alten Bücher war. Mehr über die Setzerei Versalo gibt es unter versalo.de im Internet. Noch kurz vor der Mittagspause zurück konnten wir auch unsere Nachzügler begrüßen. Wegen eines runden Geburtstages waren sie gestern noch zuhause geblieben. Jetzt hatten Sie auch ein 3 x 6 m großen Pavillion dabei, den wir sofort aufbauten. Damit hatten wir die Möglichkeit, uns wettergeschützt zusammen zu setzen. Dies wurde bei der gemeinsamen Kaffeetafel sowie später am Abend bei einem gemeinsamen Abendessen auch ausgiebig genutzt.
Für Freitag hatten wir wieder ein umfangreiches Programm. Zuerst ging es zu Fuß oder per Fahrrad zur Nudelfabrik Repp in Großheubach. Hier wurden uns die einzelnen Produktionsschritte innerhalb einer Nudelfabrik gezeigt. Anschließend konnten wir auch noch Nudeln direkt im Fabrikverkauf erwerben. Sie wurden danach gelagert und am nächsten Tag mit dem Auto geholt. Für uns ging es dann weiter ins Franziskanerkloster Engelberg. Dies gehört zum Kloster Kreuzberg in der Rhön. Es gibt auch das gute Bier von dort und sehr gute selbstgemachte Brotzeiten. Das Kloster selbst ist für das selbstgebackene Anis-Brot berühmt - schmeckt wirklich gut. Wir genossen das schöne Wetter im windgeschützten Innenhof. Am frühen Nachmittag gingen wir die vielen Treppenstufen wieder hinunter zum Luna-Park. Hier war alles fürs Weinfest aufgebaut. Allerdings schaute es um diese Uhrzeit noch recht übersichtlich aus. Wir genossen aber den angebotenen Wein bevor wir uns später wieder zum Campingplatz zurückbegaben. Den Abend verbrachten die meisten wieder im Pavillion.

Hotel "Zum Riesen"
Am Samstag fuhren mit dem Schiff eine Runde auf dem Main. Leider fing es während der Fahrt etwas zu regnen an, aber trotzdem war es ein schöner Ausflug. Danach wieder in Miltenberg war Pause angesagt. Einige blieben gleich zum Mittagessen in der Stadt. Nachmittags zur Kaffeetafel waren aber alle wieder auf dem Campingplatz. Fürs Abendessen hatten wir in der Gaststätte 'Zum Riesen' reserviert. Es ist die angeblich älteste Gaststätte Deutschlands. Das Essen ist sehr gut und eine Voranmeldung ist unbedingt erforderlich. Anschließend trafen wir uns mit dem Miltenberger Nachtwächter. Er führte uns durch die kleinen und verwinkelten Gassen der Stadt. Zu jeder konnte er eine Geschichte erzählen. Dadurch erfuhren wir mehr über den Ort als in jedem Lexikon steht. Spät am Abend waren wir wieder auf dem Campingplatz.
Der nächste Tag war schon wieder der Abreisetag, zumindest für die meisten. Eine wettermäßig durchwachsene aber trotzdem gelungene Ausfahrt war zu Ende. Insgesamt waren alle zufrieden, nicht zuletzt dank Günters guter Organisation.

Abcampen auf dem Cpl. Naabtal in Pielenhofen

Das Abcampen fand im Anschluss an das Abcampen der bayerischen Campingclubs statt, das vom Nürnberger Campingclub organisiert wurde. Nachdem diese 'offizielle' Veranstaltung am Sonntag zu Ende ging, begann unser Abcampen im kleinen Kreis. Wie schon davor hatten auch wir herrliches Herbstwetter. Nachdem sich der Nebel gelichtet hatte, gab es jeden Tag strahlend blauen Himmel und Temperaturen bis zu 26°C.

Klosteranlage Pielenhofen
Nachdem das Programm an Samstag viel Freiraum bot, hatte Günter für uns eine Besichtigung Der Klosterkirche Pielenhofen organisiert an die sich auch einige Teilnehmer der Campingclubs aus München und Ingolstadt anschlossen. Es handelt sich hier um eine große guterhaltene Kirche, die Teil der Klosteranlage ist. Die Klosteranlage ist in Teilen renovierungsbedürftig, aber es fehlt das Geld dazu. Auch die Kirche wurde inzwischen heruntergstuft; es gibt keinen eigenen Pfarrer mehr und die Messen finden durch externe Priester relativ unregelmäßig statt. Und wenn die sich noch in der Klosteranlage befindenden Jungschüler der Regensburger Domspatzen in zwei Jahren die Räumlichkeiten verlassen werden, schaut es für die Zukunft recht dunkel aus.

Altar in der Klosterkirche




Burg Wolfsegg
Am Sonntag Nachmittag fuhren wir ins ca. 10 km entfernte Wolfsegg. Die Besichtigung der Burg ist nach eigenen Aussagen eine Reise ins Mittelalter, wobei sich das Kuratorium Burg Wolfsegg e.V. erfolgreich alle Mühe gibt, dem Besucher das Leben in dieser Zeit nahe zu bringen. Von Vorteil ist dabei natürlich, dass die um 1300 erbaute Burg nie zerstört wurde. Selbst der 30-jährige Krieg ging an der Burg spurlos vorbei. Sie wurde einfach nicht gefunden und so ist sie die einzige Burg dieser Region, in der der mittelalterliche Baubestand unverfälscht vorhanden ist. Ein Besuch lohnt sich.

Burg Wolfsegg, Rittersaal

Unter der Burg befinden sich umfangreiche Naturhöhlen, denen in der Burg mit einem Höhlenmuseum ein eigener Bereich gewidmet ist.


Chorschüler beim Beginn der Probe
Für den Montag war ein Besuch der Chorschüler der Regensburger Domspatzen vorgesehen. Wie bereits weiter oben beschrieben, befinden sich diese noch in den Räumen der Klosteranlage. Hier findet der Unterricht der Klassen 1 - 4 statt. Jedes Kind hat neben der gemeinsamen Probe noch Einzelunterricht und muss ein Instrument lernen. Räume und Instrumente sind genug vorhanden. Bereits in jungen Jahren werden die Kinder schon professionell unterrichtet und auf ihre späteren Auftritte vorbereitet. Der Chor der Regensburger Domspatzen geniest deshalb nicht zu Unrecht einen weltweit guten Ruf.

auch der Senior-Chef hilft noch mit
Am nächsten Tag besuchten wir die Druckerei Andreas Weiß in Pielenhofen-Rohrdorf. Es handelt sich hier um eine kleine Druckerei, die aber sehr leistungsfähig und in der Region bestens bekannt ist. Hier wird nicht nur Papier bedruckt sondern auch alles andere (z. B. T-Shirts, Feuerzeuge, Krüge, komplette Fahrzeuge, usw.). Wir bekamen umfangreiche Informationen und alle Fragen wurden kompetent beantwortet. Als wir im letzten Jahr den Besuch vereinbarten, waren Familie Weiß, sen., von der Idee eines Campingtreffens so begeistert, dass sie sich gleich zu unserem Ancampen in Bamberg anmeldeten und auch mit Wohnmobil daran teilnahmen. Es sind alles sehr sympathische Leute und das Treffen jetzt fand deshalb in besonders angenehmer Atmosphäre statt. Zudem es sich Frau Weiß nicht hatte nehmen lassen, uns alle noch zu Kaffee und Kuchen einzuladen. Wir hoffen, uns bei einer unserer zukünftigen Ausfahrten wieder zu treffen.
Am Mittwoch war dann unser Abcampen und damit das Campingjahr 2011 beendet. Nur wenige blieben bei diesem schönen Wetter noch auf dem Platz. Wir waren mit 6 Einheiten vertreten, wobei sich 2 zwar noch angemeldet hatten aber dann leider doch nicht gekommen waren.
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